37. Achterrennen 25.10.2025
Mit hoher Geschwindigkeit flitzten die Achter über die Ziellinie, getrieben von starkem Wind, Strömung und Schub. Die Gesamtzeiten fielen über alles gesehen trotzdem schlechter aus als in den Vorjahren. Westwind mit Böen, relativ hoher Wasserabfluss, Regen und kühle Temperaturen kosteten die Teams vor allem flussaufwärts viel Energie. Während beim Start der Veranstaltung leichter Regen das Wettergeschehen dominierte, zog am Mittag noch stärkerer Wind auf und die Teams der zweiten Serie starteten zudem in strömendem Regen.
Bekanntlich sind Ruder*innen äusserst wetterfest und steigen selbstverständlich auch bei unfreundlichen Bedingungen ins Boot, erst recht für ein Rennen. Auch in Solothurn wurde klaglos ein- und ausgewassert – die Hälfte der Teams musste das erst noch nass tun. Dankbar und trotzdem zufrieden mit ihrem Rennverlauf erschienen sie danach, unterkühlt wie nasse Mäuse, beim Outdoor-Ruderbeizli und holten sich die heisse Kürbissuppe. Dieses Jahr auffallend häufig mit Nachschlag.
Sieger und Solothurner Boote
Den Sieg erkämpften sich als Titelverteidiger die Junioren des Basler Ruderclubs und festigten damit die Basler Dominanz der letzten Jahre. Die Elite-Männer des Belvoir Ruderclubs Zürich 1 belegten den zweiten und die Renngemeinschaft Solothurner Ruderclub / SC Biel den dritten Platz.
Die Mastersmänner des SRC, in der Geschichte des Solothurner Achterrennens ohne Unterbruch immer dabei, waren zufrieden mit ihrem 9. Gesamtrang und vor allem mit der soliden Teamleistung. Nach einem geglückten Start und einem Streckenschlag von 26/27 fanden sie laut Schlagmann Patrick von Däniken früh die richtige Pace für den Gegenwind. Steuerfrau Sylvia Mühlethaler trieb das Team an und es gelang, das Boot von Uster zu überholen und dem Druck von Blauweiss Basel standzuhalten. Diese Fights trieben die Schlagzahl auf 30 und als nach dem Bäucher Rank ein weiteres Boot überholt werden konnte, wurde bereits zwischen Lehmann und Bünzlibunker zum Endspurt mit einer Serie von druckvollen „Zehnern“ angesetzt.
Die Solothurner Mastersfrauen bestritten erstmals ein Rennen mit ihrem neuen Empacher Achter «Oktopous». Nur drei Wochen hatten sie Zeit zu trainieren. Es habe sich nun wie ein Ferrari angefühlt. Im Vergleich dazu sei das Vorgängermodell ein Traktor gewesen, resümierten die Ruderinnen nach dem Kategoriensieg. Sie schnitten denn auch mit einer der besten Zeiten der letzten Jahre ab und freuten sich sehr. Die Masterinnen starteten als letztes Boot ins Rennen und litten unter den schlechtesten Bedingungen des Rennen. Ruderin Charlotte Sattler: „Während der Fahrt Fluss aufwärts reklamierten wir bei Steuerfrau Ines De Pellegrini, sie solle doch ans Ufer und aus dem Gegenwind steuern. Worauf sie erwiderte, was wir eigentlich glaubten. Wir seien grad dabei, ein Boot zu überholen und sie könne jetzt sicher nicht ans Ufer steuern. Das verlieh uns buchstäblich Flügel und wir erreichten statt des erwarteten letzten Platzes Rang 24!“
Auch die Juniorinnen-RGM RC Bern / Solothurn RC / SC Biel genoss das Rennen im neuen Empacher. De jungen Ruderinnen erreichten den 16. Rang und den 2. Rang in ihrer Kategorie.
Fazit
Laut OK-Präsident Andreas Zutter – er ruderte im Boot der Solothurner Masters mit – verlief das Rennen trotz der unfreundlichen Wetterbedingungen ohne nennenswerte Probleme. «Zeitweise waren die Festbänke vor dem Beizli leider fast leer», meinte er, «und ich befürchtete schon eine Siegerehrung ohne Ruderteams. Plötzlich krochen sie aber irgendwie aus allen Ecken – vermutlich waren sie zum Aufwärmen im nahen Restaurant – und wir konnten die Medaillen und die Preise praktisch alle vor Ort verleihen. Sogar das wie immer üppige Kuchenbuffet war leergeräumt.»
Der SRC dankt allen Teams herzlich für den Besuch, das faire Rennen und gratuliert zur starken Leistung! Danke auch allen Helfer*innen und dem OK, welche diesen Anlass erst ermöglichen.
Mittlere Spalte
- Oben Basler Ruderclub 1 Gesamtsieger
- Mitte Belvoir RC Zürich
- RGM Männer Elite SRC/SC Biel
Rechte Spalte
- SRC Masters
- SRC-Masterinnen
- RGM Juniorinnen RC Bern/SRC/SC Biel
- Impressionen
Fotos Stephan Isler
Regattaplatz
Der Regattaplatz mit Start/Ziel befindet sich beim TCS-Campingplatz / Pier 11, Glutzenhofstrasse 3, Solothurn. Interessant ist es dort auch etwa zwei Stunde vor dem Rennen, wenn die Mannschaften mit den Booten eintreffen und wassern. Das Regattabeizli verwöhnt mit Kuchen und Kaffee und gegen Mittag mit Wurst und Suppe. Eingewassert wird zudem beim Bootshaus des SRC an der Römerstrasse 29.
Das Rennen
Die erste Serie Boote startet um 10 Uhr, die zweite um 12.20 Uhr, die Boote starten einzeln im 20-30s-Abstand. Die Strecke führt Aare aufwärts bis zum Inseli Länggrien und wieder zurück. Die schnellsten Boote bewältigen diese in gut 30 Minuten. Das Rennen kann entlang der Rennstrecke verfolgt werden. Geeignete Orte sind etwa der Wendepunkt oberhalb des Inselis und das Nennigkofer Ufer unterhalb des Inselis, erreichbar mit dem Fahrrad oder zu Fuss ab Lüsslingen.
Presidents Cup
Das Solothurner Achterrennen ist ein spannendes 10-km-Verfolgungsrennen mit Ruderteams aus der ganzen Schweiz. An dieser Clubregatta wird keine SRV-Lizenz benötigt. Das Rennen gehört zum oft hart umkämpften Presidents Cup von Swissrowing.
Das Rennen dient oft als Standortbestimmung vor dem Wintertraining, sei es individuell oder als Mannschaft. Oder als Vorbereitung auf das spektakuläre BaselHead. Auch bei Juniorinnen und Junioren ist der SRC-Anlass beliebt, können sie hier doch erste Rennerfahrungen sammeln.
Der Rennachter
Ein Rennachter ist gegen 20 Meter lang, rund 80 kg schwer und das Karbon-Material zwar leicht, aber auch sehr stossempfindlich. Dieses schmale Achterboot auf dem Wasser im Gleichgewicht zu halten, ist anspruchsvoll. Die Teammitglieder sollten möglichst synchron und technisch gut aufeinander abgestimmt rudern. Gelingt dies und „steht“ das Boot, saust es mit über 20 Stundenkilometern dahin und beeindruckt mit seiner Eleganz. Die durchschnittliche Rennschlagzahl pro Minute beträgt etwa 28 Ruderschläge. Ein Ruderer macht auf der Solothurner 10-km-Strecke also mindestens 1000 Schläge und rollt 2000mal vor und zurück. Gerudert wird ein Rennachter mit Riemen, d.h. mit einem Ruder pro Person.
 
				 
             
             
             
             
             
            


























