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Die Geschichte des Achterrennens

Im Herbst 1988 lud der Solothurner Ruderclub SRC erstmals zu einem Achter-Langstreckenrennen ein. Der Start erfolgte etwas unterhalb von Altreu, was bis zum Bootshaus des SRC eine Rennstrecke von sieben Kilometern ergab. Das Rennen wurde in den folgenden Jahren regelmässig durchgeführt und ist offen für alle Alters- und Leistungskategorien: Junior*innen, Senior*innen (Elite) und Master (Mindestalter 27 Jahre). Es dient vielen Teilnehmenden als Standortbestimmung vor dem Wintertraining, sei es individuell oder als Mannschaft. Auch bei Juniorinnen und Junioren ist der Anlass beliebt, können sie hier doch erste Rennerfahrungen sammeln.

Einst ein Rennen durch die Stadt
Nach einigen Jahren änderte die Strecke. Das Rennen führte nun vom Kraftwerk Flumenthal zum Bootshaus, also mitten durch die Stadt und war für das Publikum sehr attraktiv. Die Zuschauer*innen konnten das Rennen auf den Brücken aus nächster Nähe verfolgen. Neue Brückenbauten machten dann leider nochmals eine Änderung nötig: Zuerst war die Durchfahrt unter der Rötibrücke zeitweise nicht passierbar, als diese einem Neubau weichen musste. Kurz darauf gab es neue Baustellen oberhalb des Bootshauses, wo die Fussgängerbrücke und der Autobahnzubringer erstellt wurden.

Heute Start vor dem Bootshafen
Aktuell starten die Boote nacheinander im Abstand von 30 Sekunden vor dem Bootshafen beim TCS-Camping. Gewassert wird in Bootshafen und SRC-Bootshaus. Die 10-km-Strecke führt bis auf die Höhe des Hofes Riemberg und nach einer Wende ums Inseli „Länggrien“ flussabwärts zurück zum Bootshafen.

Bis heute gingen die Anlässe glücklicherweise reibungslos über die Bühne. Sogar der Nebel mag das Achterrennen, lichtet er sich doch meistens rechtzeitig zum Start. Probleme verursacht er aber häufig bei der Kurssetzung, wenn die Sicht von Boje zu Boje schlicht nicht vorhanden ist. Glück im Unglück hatte der Solothurner Achter während einer Trainingsfahrt, als er auf der Suche nach der Ideallinie in den sehr stabil stehenden stählernen Signalmast beim oberen Inselispitz krachte. Das Boot wurde ganz knapp auf das Rennen hin wieder instand gestellt. Damit bewiesen die Solothurner gleich selber, dass diese Stelle wohl die schwierigste im ganzen Rennen ist. Müssen doch in der Kurve oberhalb vom Inseli unbedingt Strömung und Wind einberechnet werden.

Idyllische Rennstrecke
Ende Oktober, bei schönem Herbstwetter mit den letzten wärmenden Sonnenstrahlen und den leichten Nebelschwaden über dem Wasser ist die Rennstrecke besonders idyllisch. Die Boote flitzen vorbei an Schilfgürteln, Biberburgen und Auenlandschaften. Hätten die Ruderteams Musse, würden sie jede Menge Reiher, Blesshühner, elegante Haubentaucher, ab und zu einen Eisvogel und frühmorgens vielleicht einen Biber sehen. Und fände das Rennen im Frühling statt, könnten sie sogar den Starsänger Pirol mit seinem wohlklingenden Flöten hören. Vermutlich konzentrieren sich die Athlet*innen jedoch auf Schlagzahl, Rhythmus und korrekten Bewegungsablauf und haben nur begrenzt Augen für Flora und Fauna.

Quelle: Jubiläumsbuch Der Solothurner Ruderclub – 100 Jahre Clubleben